Pleiten, Pech & Pannen in der Drohnen Aktfotografie – Das Lost Place Fotoshooting | Behind the Scenes #2
Die ersten Aktfotos & der Sprung ins kalte Wasser
Der erste Moment ist oftmals der schwerste. Es ist diese Überwindung, welche bei jedem einzelnen Akt Fotoshooting wieder da ist. Genauso, wie wenn jemand in kaltes Wasser springt und nach dem Sprung sowohl die Angst vor diesem Schritt, wie auch der schlimmste Schreckmoment überwunden ist und das Wasser plötzlich doch ganz angenehm wirkt. Jedes Mal ist erneut das Lampenfieber vor den ersten Aktfotos da und jedes Mal ist auch der erste Sprung ins kalte Wasser eine Überwindung. Warum dieses Akt Fotoshooting eine besondere Herausforderung war, erfährst du im Beitrag Lost Place Aktfotos im Stadtbad – Eine Grenzerfahrung.
Beim Aufnehmen dieser Aktbilder begann die Überwindung allerdings bereits beim Ausziehen des Wintermantels. Auch ich war zu Beginn mutig und habe meine dicke Jacke ausgezogen. Ich bin eher nicht so kälteempfindlich und war davon überzeugt, dass schon alles ohne Probleme für mich funktionieren würde. Schließlich wollte ich mein Aktmodel mit der Kälte nicht komplett allein lassen. Moralische Unterstützung ist auch beim Aufnehmen von Aktfotos essenziell.
Super coole Aktfotos – Wärmer als befürchtet?
Mein Aktmodel kostete es sichtlich Überwindung, sich zu entkleiden. Wie beim Abreißen eines Pflasters, entschied sie sich, das Ganze so schnell, wie möglich durchzuziehen. Sicher war das die richtige Entscheidung. Anschließend stellte sie fest, dass es sich gar nicht so kalt anfühlt, wie sie zuvor befürchtet hatte. Voller Euphorie und Zuversicht begab sie sich in Position für die ersten Aktfotos. Begonnen haben wir mit dem Fotoshooting auf dem wunderschönen Brunnen inmitten des Raumes. Die türkisblauen Fliesen passten optisch sehr gut zu dem angestrebten Look. Gleichzeitig war das Feinsteinzeug unfassbar kalt. Nach dem Winter hatte der Brunnen die Kälte der letzten Monate vollumfänglich gespeichert und das war deutlich zu spüren.
Was eben noch so viel weniger kalt, als erwartet erschien, war für mein Aktmodel spätestens beim Positionieren auf dem Brunnen sehr kalt. Ohne lange zu zögern, begab sie sich in Position. Ich wusste, dass ich mir beim Aufnehmen dieser Aktbilder nicht allzu viel Zeit lassen sollte, auch wenn wir vier Stunden Zeit hatten.
Dabei wusste ich zu Beginn noch nicht, dass die vier Stunden wie im Fluge vergehen würden und im Grunde für diese Aktbilder kaum ausreichend sein würden. Ich machte mich konzentriert ans Werk und ging genauso strukturiert beim Aufnehmen der Aktfotos vor, wie sonst auch. Wie fatal es sein kann, Routinen und Abläufe zu verändern, oder zu glauben, dass diese dieses Mal vielleicht nicht nötig sind, würde ich später noch bemerken.
Die erste große Panne beim Aufnehmen der Lost Place Aktbilder
Nach ein paar Aktfotos fragte ich mein Model, ob alles in Ordnung und die Kälte erträglich sei. Sie war sehr konzentriert und ließ sich nichts anmerken. Sie sagte nur: „Es ist zwar sehr kalt, aber ich hätte gedacht, es sei schlimmer.“ Okay, mehr musste ich nicht wissen. Es ist alles in Ordnung. Also kann es weitergehen und ich kann die nächsten Einstellungen mit der Drohne fotografieren.
Nach ungefähr einer halben Stunde wurde es langsam merklich kühl. Vollkommen konzentriert auf die Aktfotos sah ich plötzlich zufällig im Display meiner Fernsteuerung, dass ich im falschen Modus fotografierte.
„Au man, das darf doch echt nicht wahr sein.“
Ich machte eine kurze Pause und stellte schnell in den RAW Modus um. Im Normalfall passiert mir so etwas nicht, aber die Location war so umwerfend, dass ich scheinbar alles um mich herum vergaß. Standardmäßig ist bei meiner Drohne der RAW Modus voreingestellt. Doch wenn ich für Kundenaufträge Drohnenaufnahmen mache und RAW nicht notwendig ist, stelle ich auch mal um. Genau das war vor diesem Fotoshooting passiert. Glücklicherweise hatte ich dieses durchaus gravierende Problem rechtzeitig bemerkt. Mein Aktmodel war selbstverständlich nicht besonders begeistert darüber, dass es nun hieß: Alles noch einmal auf Anfang.
Zittern für die schönsten Aktaufnahmen
Beim zweiten Mal geht es schneller. Das zweite Mal, dass wir die Aktfotos für diese Pose aufnahmen, ging tatsächlich alles schneller. Im Grunde hatten wir ja auch schon eine halbe Stunde lang geübt. Die Pose saß und auch die Positionierung der Drohne war für mich jetzt nahezu im Schlaf möglich. Noch alles frisch im Kopf, konnten die Aktbilder relativ zeitschonend noch mal geschossen werden. Dieses Mal jedoch im RAW Modus. Wie viel Glück wir an dieser Stelle hatten bzw. ich und wie katastrophal dieser so minimal wirkende Fehler hätte enden können, wurde mir erst zum Ende des Fotoshootings bewusst.
Nachdem wir alle Aktfotos auf dem Brunnen aufgenommen hatten, machten wir erneut eine Pause. Diese war inzwischen auch dringend nötig, weil bereits jetzt nach ca. anderthalb Stunden mein Aktmodel deutlich frierte und zitterte. Die kurzen Pausen vorab waren zwar hilfreich, aber wenn jemand erstmal bis in den Kern durchgefroren ist, hilft nur noch wenig. Ich war zudem erstaunt, wie schnell die Zeit verging. Sie verflog nur so und ich spürte bereits jetzt einen leichten Anflug von Zeitdruck in mir aufsteigen. Dabei hatten wir nicht einmal alle Posen, die für den Brunnen geplant waren, umgesetzt. Zum einen, weil die Zeit inzwischen schon gut vorangeschritten war und zum anderen, weil ich meinem Aktmodel die verdammt kalten Fliesen nicht länger zumuten wollte.
Welche unerwarteten Auswirkungen die heftige Gänsehaut meines Aktmodels für die Nachbearbeitung der Aktbilder hatte, erfährst du im Beitrag OMG Drohnen Aktfotos & Weichzeichner – Ich gestehe…
Die Schwierigkeit filigraner Aktaufnahmen mit der Drohne bei Kälte
Heute bin ich manchmal etwas zwiespältig über die Entscheidung nicht alle Posen umgesetzt zu haben. Die möglichen und doch nicht realisierten Aktfotos auf dem Brunnen geistern noch immer durch meinen Kopf. Dennoch war es sicher besser so. Wenn die Situation nicht mehr spürbar ist, sind mögliche, schwere Entscheidung plötzlich viel leichter. Das würde sie in ihrer Konsequenz in der reellen Situation aber nicht leichter machen.
Bevor wir die nächste Location innerhalb des Lost Place Stadtbads ansteuerten, zog ich mir bereits meine Jacke wieder an. Ich merkte, wie ich mich durch die Kälte weniger gut auf die Aktaufnahmen und die Drohne konzentrieren konnte. Zugleich empfinde ich es als deutlich schwerer, die Drohne gut und millimetergenau zu steuern, wenn die Hände kalt sind. Das feinere Empfinden in den Händen lässt nach und die Bewegungen werden irgendwie grobmotorischer. Welche Schwierigkeiten die Kälte darüber hinaus noch verursachte, erfährst du im Beitrag Aktbilder im Lost Place: Meine größte Fehleinschätzung in der Aktfotografie.
Kalte, grobmotorische Finger konnte ich bei diesen Aktaufnahmen überhaupt nicht gebrauchen. Die Drohne innerhalb der großen aber dennoch für eine Drohne teils beengten Räumlichkeiten ohne GPS-Empfang zu steuern, war für mich eine echte Herausforderung und definitiv alles andere als einfach. Gleichzeitig bin ich sehr froh über diese Gelegenheit des Übens und ich bin mir sicher, dass mich das in meinen Fähigkeiten nochmals weiter vorangebracht hat.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedoch noch nicht, dass das Schlimmste noch kommen würde und ich feststellen müsse, einen riesigen Fehler gemacht zu haben, der mich zudem beinahe mein Leben gekostet hätte. Erfahre, was ich mir für eine mega Panne geleistet habe im dritten Teil der Lost Place Aktfotos Behind the Scenes Serie. Lies alles über the good, bad and ugly dieses besonderen Fotoshootings im Beitrag Der Aktfotos Super-Gau mit Happy End – Das Lost Place Fotoshooting | Behind the Scenes #3.
Wie im Lost Place Stadtbad alles begann
Den ersten Lost Place Aktfotos Behind the Scenes Teil verpasst?
Hier findest du den ersten Beitrag Aktfotos im alten Stadtbad – Das Lost Place Fotoshooting | Behind the Scenes #1.
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